Vom 22.4. bis zum 26.4. fand die Jax 2013 in Mainz statt. Ich war an den drei Tagen der Hauptkonferenz (Di-Do) in Mainz. Für mich war es das erste mal, dass ich bei der Jax war. Dank eines glücklichen Zufalls habe ich ein Ticket bei der Java-User-Group in Frankfurt gewonnen. Nochmals vielen Dank an die S&S Media Group (Java-Magazin) für das Ticket.
Ich war am Dienstag gegen 7:40 Uhr in Mainz und habe mir mein Ticket abgeholt und dann erstmal einen Kaffee getrunken, um wach zu werden. Echt unglaublich, wie man eine Konferenz für Software-Entwickler so früh beginnen lassen kann… ;-)
Los ging es dann um 8:30 Uhr mit einer Begrüßung durch Sebastian Meyen und der Keynote „Developers are the new Kingmakers“ mit James Governor (Red Monk) . (Das Buch „Developers are the new Kingmakers“ gibt es übrigens bei o’Reilly für 3.99 Euro).
Anschließend habe ich mir den Vortrag „Enterprise JavaFX 8“ mit Adam Bien angesehen. Kurze Zeit stand Adam im Dunkeln… :-) Wie immer, sind die Vorträge von Adam sehr interessant und die Nebensätze und Randbemerkungen super unterhaltsam. (Das Video zu dem Vortrag kann man sich bei YouTube ansehen.)
Danach kam Karsten Lentzsch (JGoodies) und hat seine Sicht zu „Geschäftsanwendungen mit JavaFX“ vorgestellt. Der Vortrag von Karsten war eher ungewöhnlich und hat für reichlich Diskussion gesorgt. Ich finde es sehr gut, dass es auch kritische Vorträge zu „Hype-Themen“ gibt. Und auch aus meiner Sicht ist es so, dass JavaFX noch nicht so weit sein kann, wie es Swing heute ist. Bis es den Ansprüchen von Karsten genügt, wird es sicherlich noch ein bisschen dauern. Allerdings hat Karsten auch sehr hohe Ansprüche und ist einer der wenigen, die gute Oberflächen bauen können. Ich empfehle das Video „Warum so viele kluge Leute so schlecht Oberflächen entwickeln“. Auf dem Bild ist rechts Karsten Lentzsch und links Kai Töter zu sehen. Hier gibt es noch ein Interview mit Gerrit Grundwald, in dem er das Thema auch anspricht.
Anschließend habe ich in den Kongress-Saal der Rheingoldhalle zu dem Vortrag von Dr. Jürgen Krämer von der Software AG gewechselt. Wie man sieht, war die Saal sehr voll…
Nach der Mittagspause ging es zu dem Vortrag „Java-Projekte und Architekturen analysieren“ mit Eberhard Wolff von der Adresso AG. In seiner unnachahmlichen Art hat Eberhard verschiedene Tools und Ansätze vorgestellt, wie man Architekturen und Java-Projekte analysiert und bewertet. Obwohl er zu Beginn meinte, dass Prezi das Highlight des Vortrags ist, fand ich den Rest auch gut. :-)
Beim Vortrag von Daniel Kurka (Google) zum Thema „Wait … that is possible on the Web?“ habe ich nur noch das Ende gesehen. Es war so voll, dass die Leute auf der Erde saßen. Sein mgwt-Vortrag hat er sogar zweimal vorgetragen, weil der Ansturm so groß war.
Am Nachmittag war dann Gerrit Grunwald (Canoo) mit „JavaFX Custom Controls“ an der Reihe. Ich hatte mir davor schon mal die JFXtras Library angesehen, an der Gerrit mitarbeitet und eine Reihe von Custom-Controls beigesteuert hat. Allerdings habe ich mich teilweise gefragt, wie diese Komponenten funktionieren. Nach dem Vortrag habe ich das endlich verstanden. Wirklich super Vortrag…
Dann war der erste Tag für mich schon vorbei. Platt, aber glücklich… ;-)
Der zweite Tag begann um 8:30 Uhr mit dem Vortrag „Dr. Hecktisch und Mr. Hype“ von Uwe Friedrichsen von Codecentric. Kein Quellcode, aber sehr interessante Ideen und Zusammenhänge. Der Vortrag hat mir sehr gut gefallen.
Um 10:45 Uhr ging es weiter zu Martin Lippert von SpringSource mit dem Vortrag „Moderne Architekturen mit Spring und JavaScript“. In dem Vortrag hat Martin geschildert, wie er sich die Zukunft von Client- und Server-Anwendungen vorstellt. Dabei hat er glatt den Internet Explorer vergessen. ;-) Es war ein sehr lockerer Vortrag, der Spaß gemacht hat.
Nach dem Mittagessen hat uns Gernot Starke mit dem Vortrag „Schnittstellen – das Grauen der Informatik“ die „dunklen Seiten“ unseres Berufs vor Augen geführt. Die Schnittstellen des Grauen. :-) Wie immer bei den Vorträgen von Gernot, kann man eine Menge Informationen für die tägliche Arbeit mitnehmen und das auf eine sehr unterhaltsame und nette Art. (Wie sich jetzt herausgestellt hat, war das einer der bestbesuchten Vorträge der Jax 2013 mit 673 Besuchern.)
Kleiner Rückblick: die populärste Session der #JAXCon war „Schnittstellen – das Grauen der Informatik“ von @gernotstarke – 673 Teilnehmer!
— JAXCON (@jaxcon) 6. Mai 2013
Anschließend habe ich mir den Vortrag mit Jürgen Höller von SpringSource und dem Thema „Modern Component Design with Spring 3“ angehört. Der Vortrag war sicherlich nicht schlecht, aber man musste schon sehr tief in Spring drinstecken, um ihm folgen zu können. Mir ist es nach kurzer Zeit nicht mehr gelungen. Aber auch so Vorträge muss es auch der Jax geben. Wenn man alles direkt versteht, ist es ja langweilig…
Vor dem Vortrag von Gerrit und seinen Embedded Devices war Bernhard Löwenstein mit seinem „Spielzeug“: Lego Mindstorms noch im Raum. :-) Schade, dass ich mir den Vortrage nicht angeschaut habe. Wäre sicherlich interessant gewesen.
Zum Abschluss des dritten Tages habe ich mir den Vortrag von Gerrit Grunwald zum Thema „JavaFX auf Embedded Hardware“ angesehen. Wie immer bei Gerrit, war auch der Vortrag klasse. Sehr unterhaltsam und motivierend, so dass man eigentlich am liebsten gleich nach Hause will, um mit seinem Raspberry neue Dinge auszuprobieren. Wie man an die Bildern sieht, hatte auch Gerrit viel Spaß, als am Ende des Vortrags alle Lampen geleuchtet haben. :-) Das Foto in der Mitte hat eine besondere Bedeutung. Gernot Starke hatte ein ähnliches Foto bei seinem Vortrag zum Thema „Schnittstellen“. Dort diente es als „abschreckendes“ Beispiel. Interessant, dass Gerrit das direkt nachgebaut hat. ;-)
Der dritte Tag ging wieder um 8:30 Uhr los. Diesmal mit dem Vortrag von Kai Tödter zum Thema „Dynamic RIAs with OSGi and Vaadin7“. Den Vortrag fand ich sehr interessant, weil er einen, aus meiner Sicht, nicht so häufig benutzten Technologie-Stack vorgestellt hat. Die Kombination von OSGi und Vaadin hat schon seinen Reiz.
Direkt im Anschluss hat Dirk Fauth die Nebula NatTable vorgestellt. Es war zwar nur ein sehr kurzer Vortrag, aber für meinen Geschmack völlig ausreichend, um einen guten Eindruck zu bekommen, was das Besondere an der NatTable ist und wann man sie einsetzt. Wenn ich in einem Projekt eine Tabelle für große Datenmengen benötige, denke ich auf alle Fälle an die NatTable.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit dem Vortrag von Bernd Müller zum Thema „JSF und JPA: reicht das?“. Bernd Müller hat bei dem Vortrag verschiedene Möglichkeiten JSF und JPA zu verheiraten vorgestellt. Er ist auf jede der Möglichkeiten eingegangen und hat sie bewertet. Mir hat die Gegenüberstellung sehr gut gefallen. Ich hoffe, es gibt ein Video zu dem Vortrag.
Anschließend habe noch in verschiedene Vorträge „reingeschaut“, aber langsam gemerkt, dass die Aufnahmefähigkeit gegen Null konvergiert. Deshalb habe ich mich dann langsam auf den Weg nach Hause gemacht…
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es eine super Veranstaltung war. Perfekt organisiert, tolle Sprecher mit den unterschiedlichsten Themen und die Möglichkeit viele interessante Leute kennenzulernen. Es war sicherlich nicht das letzte mal, dass ich die Jax besucht habe. Ich kann jedem nur empfehlen mal daran teilzunehmen.
Und Tschüß Jax 2013. Bis zum nächsten Jahr…
Und noch ein paar Danksagungen:
- Dank an den Stand von Entwickler.press für das Nerd-Shirt.
- Und auch einen Dank an Sven Peters von Atlassian für das Gespräch und das „Angry Nerds“-Shirt.
- Und nicht zu vergessen, an alle mit denen ich interessante Gespräche für durfte.
- Und ein besonderer Dank an meinen Arbeitgeber, der mich frei gestellt hat, um die Konferenz zu besuchen.